Burg Frankenberg , Aachen

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Burg Frankenberg (Aachen)

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Die Burg Frankenberg (auch Frankenburg genannt) liegt im so genannten Frankenberger Viertel, einem Stadtteil Aachens in Nordrhein-Westfalen. Ihr Name leitet sich von dem Begriff "Franke" ab, der für eine freie und unabhängige Burg steht. Schon kurze Zeit nach ihrer Erbauung wurde sie jedoch ein Lehen der Markgrafen und späteren Herzöge von Jülich, Kleve und Berg.

Geschichte der Bewohner und Besitzer

Lange hielt sich die Meinung, Karl der Große habe die Burg erbauen lassen (siehe auch Fastrada-Sage), Forschungen haben jedoch ergeben, dass die Anlage aus dem 13. Jahrhundert (vermutlich aus dessen zweiter Hälfte, Feldbusch, 1977) stammt.

Historisch gesichert ist, dass die Burg der Sitz der Vögte war, die mit dem Schutz der benachbarten, reichsunmittelbaren Abtei Burtscheid 33 beauftragt waren. Als einer jener Vögte ist Edmund von Merode geschichtlich belegt, dessen Vater Johann von Merode 1306 urkundlich Erwähnung findet. Edmunds Großvater Arnold I. von Merode gilt als Erbauer der Anlage, deren Ursprünge in einem wehrhaften Adelswohnsitz zu suchen sind und die weit außerhalb der damaligen Aachener Stadtbefestigung errichtet wurde.

1352 wird Burg Frankenberg erstmals urkundlich erwähnt, und obwohl sie als gut gesicherte Wasserburg galt, konnte sie 1391 von Raubrittern - den Herren von Schönforst - erobert werden. Doch offenbar konnten sich diese nicht lange an ihrer Eroberung erfreuen, denn bereits 1449 ist die Frankenburg wieder im Besitz des Ritters Johann von Merode (genannt von Frankenberg), der in diesem Jahr der Stadt Aachen die Fehde ansagte.

Dessen Nachfahr, der Junker Adam III. von Merode-Frankenberg kämpfte auf Seiten der Holländer in deren Unabhängigkeitsstreben gegen Spanien, aufgrund dessen spanische Truppen seine Burg teilweise zerstörten. Als Adam III. als letzter Spross der Merode-Frankenberg bei der Eroberung Maastrichts durch die Spanier starb, ohne männliche Nachkommen zu hinterlassen, fiel die Burg und deren Grund 1583 an Johann von Merode-Houffalize, dem Herzog Wilhelm V. von Jülich, genannt der Reiche, die Burg als Lehen übertrug.

Verbunden damit war die herzogliche Auflage, die Anlage wieder herzustellen. Doch Johann hielt sich nicht an diese Vereinbarung, und so war es dann an dessen Enkel Johann Dietrich, diese Aufgabe zu erfüllen, indem er ab 1637 damit begann, die maroden Gebäude wieder herzurichten. Nach seinem frühen Tod wurden die Baumaßnahmen unter seinem noch minderjährigen Sohn Franz-Ignaz weitergeführt und 1661 vollendet. Die Burg Frankenberg war somit wieder bewohnbar.

1728 starb die Familie von Merode-Houffalize mit Philipp Wilhelm im Mannesstamm aus, und die Burg kam als Erbe an dessen Halbvetter Johann Wilhelm Freiherr von Merode-Houffalize zu Frenz. Der jedoch zog es vor, weiterhin auf dem Stammsitz seiner Familienlinie, dem nahe gelegenen Schloss Kalkofen, zu wohnen. Die Burg Frankenberg wurde sich selbst überlassen und verfiel.

Mit Einführung der französischen Verfassung 1793 verlor Frankenberg seine Abhängigkeit als Jülicher Lehen. Die letzte Erbin aus dem Geschlecht derer von Merode, Reichsfreifräulein Regina Petronella Franziska von Merode-Houffalize zu Frenz, verkaufte den mittlerweile zu einer Ruine verkommenen Besitz im Jahr 1827 für 15.500 Taler an den Aachener Landrat Friedrich Josef Antonius von Coels. Dieser ließ die Anlage zwischen 1834 und 1838 umfassend sanieren und modernisieren.

34 Jahre später erwarb die Frankenberger Baugesellschaft den gesamten Komplex und errichtete auf dem dazugehörigen Grund und Boden ein neues Wohnviertel (nach der Burg Frankenberger Viertel genannt).

Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Hauptburg als Wohnhaus und Werkstatt durch den bekannten Ingenieur und Flugzeugkonstrukteur Hugo Junkers genutzt.

Nach den Zerstörungen des 2. Weltkriegs begann im September 1961 die Einrichtung als Heimatmuseum, ehe Burg Frankenberg 1971 zum bisher letzten Mal instand gesetzt wurde.

Baugeschichte

Nachdem bauliche Untersuchungen ergeben haben, dass die Entstehung der Burg Frankenberg in das 13. Jahrhundert zu datieren ist, musste die Annahme, sie sei auf den Grundmauern eines alten römischen Wachturms errichtet worden, als unhaltbar verworfen werden.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bestand die zweigeschossige Burganlage aus einer breit angelegten Vorburg, einem Wirtschaftshof und der von allen Seiten mit Wasser umgebenen, auf einem natürlichen Felshügel errichteten Hauptburg.

Aus der Zeit vor 1637 sind bisher keine genauen Baubeschreibungen oder Baumaßnahmen bekannt. Erst mit der Instandsetzung der Gebäude durch Johann Dietrich von Merode-Houffalize und einem damit einhergehenden Baubestandsprotokoll sind Details nachweisbar. Dieses Protokoll nennt die zahlreichen baulichen Mängel, die zu jener Zeit bestanden. So wird erwähnt, dass die Gebäude mit Ausnahme des Bergfrieds ohne Dächer und viele Mauern eingestürzt waren. Ein Flechtwerk aus Reisig schloss die Fensteröffnungen nur notdürftig, und Balken sowie Holzwerk waren verfault. Die Burgkapelle im ersten Geschoss konnte - wie auch die meisten anderen Räume in dieser Etage - wegen Einsturzgefahr nicht betreten werden, was eine genaue Begutachtung der zweiten Obergeschosse in den beiden Türmen gänzlich ausschloss. An eine Nutzung des Brunnens im Burghof war ebenfalls nicht zu denken, da er vollkommen mit Schutt gefüllt war.

So ist es nicht verwunderlich, dass die Instandsetzungsmaßnahmen an der Anlage etliche Jahre in Anspruch nahmen und erst 1661 beendet werden konnten. Bei der Wiederherstellung legten die Bauherren Wert darauf, den bisherigen Charakter der Anlage im Wesentlichen zu erhalten, lediglich die Kapelle wurde nicht wieder eingerichtet. Keller und Erdgeschoss des Herrenhauses wurden aus roh behauenen Bruchsteinen neu errichtet. Für die Mauern der darüber liegenden ersten Etage wurden Backsteine verwendet und ihnen ein Walmdach aufgesetzt. Alles in allem erhielt das Wohnhaus damit ein schlossartiges Aussehen.

Als Friedrich Josef Antonius von Coels die Burg zwischen 1834 und 1838 umbauen ließ, kamen einige Bauteile gemäß dem herrschenden Zeitgeschmack hinzu, die an der ursprünglichen Anlage nicht vorhanden waren. So erhielten die Türme neue Obergeschosse und einen Zinnenkranz als Abschluss. Auch der bis zu jenem Zeitpunkt teilweise offene Burghof wurde durch eine mächtige Mauer mit Wehrgang eingefasst.

Um Platz für eine neues Aachener Wohnviertel zu schaffen, wurde ab 1872 durch die Frankenberger Baugesellschaft der bis dahin großzügige Frankenberger Park verkleinert und aus dem die Burg umgebenden Schwanenweiher ein kleiner Teich gemacht. In diesem Zuge wurden am Ende des 19. Jahrhunderts auch die Vorburg und der Wirtschaftshof abgetragen.

Während der bisher letzten Instandsetzungsarbeiten 1971 wurden einige bauliche Veränderungen, die zwischen 1834 und 1838 im gotisierend romantischen Stil vorgenommen worden waren, zurück geführt. U. a. wurden die damaligen übergroßen Zinnen des Bergfrieds wieder abgenommen. Auch der Burghof erhielt sein ursprünglich tiefer gelegenes Niveau zurück, wodurch der ehemalige, zugeschüttete Burgbrunnen wieder zutage kam.

Das Museum

Das heutige Museum dokumentiert u. a. die Aachener Stadtgeschichte vom steinzeitlichen Feuersteinbergwerk über die römischen Thermenanlagen bis in die Zeit der Industrialisierung.

Im Bergfried werden Teil-Sammlungen des Suermondt-Ludwig-Museums präsentiert, so z.B. antike griechische und römische Keramik und einige altägyptische Ausstellungsstücke. Darüber hinaus unterhält das Museum ein Münzkabinett, mit Münzfunden aus Aachen und der Umgebung.

Die Fastrada-Sage

Karl der Große erhielt von einer Schlange als Dank für ein Urteil, das er zugunsten der Schlange gefällt hatte, einen Zauberring als Geschenk. Karl würde die Person, die jenen Ring trage, für immer lieben, behauptete die Schlange. Der Kaiser schenkte den Ring daraufhin seiner damaligen Ehefrau Fastrada.
Als sie starb, war Karls Trauer derart groß, dass seine Untertanen in Sorge gerieten, ob des Zustands ihres Herrn. Erzbischof Turpin von Reims entdeckte schließlich, dass die Tote durch ihren Ring den Kaiser noch immer an sich band. So zog Turpin den Ring von Fastradas Finger und warf ihn in den Teich der Burg Frankenberg.
Daraufhin war Karl der Große für ewig mit diesem Ort verbunden, und es zog ihn immer wieder dorthin, denn er fand nur inneren Frieden, wenn er am Rande dieses Gewässers saß und seinen Träumen nachhing.

Übersicht der Bewertungen Burg Frankenberg

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Burg Frankenberg Stadtplan

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